Cybercrime 2024: Die wachsende Bedrohung durch arbeitsteilige Cyberkriminalität
Die Bedrohung durch Cyberkriminalität nimmt weiter zu, und das Bundeslagebild Cybercrime 2023 des Bundeskriminalamts (BKA) zeigt deutlich, wie sich diese Entwicklung in den letzten Jahren beschleunigt hat. Der Bericht hebt hervor, dass Cyberkriminelle immer professioneller und arbeitsteiliger agieren. Unternehmen jeder Größe – insbesondere kleine und mittelständische – müssen sich auf diese Veränderungen einstellen. Was bedeutet das konkret und wie können Unternehmen reagieren?
Cybercrime-as-a-Service: Professionelle Arbeitsteilung im kriminellen Sektor
Früher waren Cyberangriffe das Werk von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen. Heute ist Cyberkriminalität jedoch stark arbeitsteilig organisiert. Es hat sich eine sogenannte „Underground Economy“ etabliert, in der spezialisierte Täter einzelne Schritte eines Angriffs als Dienstleistung anbieten – das Modell nennt sich Cybercrime-as-a-Service (CaaS).
So gibt es beispielsweise Initial Access Broker, die sich auf das Erlangen von Zugangsdaten zu Unternehmenssystemen spezialisiert haben. Diese gestohlenen Daten verkaufen sie dann an andere kriminelle Gruppen, die auf Ransomware-Angriffe oder Datendiebstahl spezialisiert sind. Phishing-Kampagnen sind dabei nach wie vor ein häufiges Mittel, um Zugang zu Netzwerken zu erhalten. Und mit neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) gelingt es den Tätern, Phishing-E-Mails und gefälschte Websites noch glaubwürdiger und schwerer erkennbar zu machen.
Phishing im Wandel: Täuschend echt dank KI
Phishing ist eine der meistgenutzten Techniken von Cyberkriminellen, um an sensible Daten zu gelangen. Hierbei werden betrügerische E-Mails oder Websites verwendet, die täuschend echt aussehen, um Benutzer dazu zu bringen, vertrauliche Informationen preiszugeben. Das Bundeslagebild 2023 zeigt, dass Phishing in den letzten Jahren sowohl in Umfang als auch in Raffinesse zugenommen hat.
Dabei werden nicht nur einfache E-Mails verschickt. Moderne Spear-Phishing-Angriffe nutzen oft personalisierte Informationen über ein Zielunternehmen, um ihre Mails mit mehr Dringlichkeit und Glaubwürdigkeit zu versehen. Mithilfe von KI-Tools lassen sich solche Angriffe automatisieren, was die Gefahr erhöht, dass sie auch bei kleinen und mittelständischen Unternehmen Erfolg haben.
Die Rolle der Initial Access Broker: Zugang als Ware
Ein weiteres wichtiges Element der arbeitsteiligen Cyberkriminalität sind Initial Access Broker. Diese Kriminellen haben sich darauf spezialisiert, über Phishing, Social Engineering oder technische Schwachstellen Zugang zu IT-Systemen zu verschaffen. Statt diese Zugänge selbst für kriminelle Zwecke zu nutzen, verkaufen sie die Zugänge an andere kriminelle Gruppen weiter.
Diese Form der Kriminalität zeigt, wie professionell Cybercrime inzwischen geworden ist.
Zugänge zu Unternehmenssystemen sind für Kriminelle eine Handelsware – oft mit horrenden Auswirkungen auf betroffene Unternehmen.
Ransomware: Die Gefahr für kleine und mittelständische Unternehmen
Die Arbeitsteilung im Cybercrime ermöglicht es Kriminellen, schneller und effizienter zu agieren.
Ransomware-Angriffe gehören zu den schwerwiegendsten Bedrohungen, die auch kleine Unternehmen treffen können. Die Täter verschlüsseln dabei sensible Daten und fordern Lösegeld, um die Daten wieder freizugeben. Besonders bedrohlich ist, dass viele dieser Angriffe durch gekaufte Zugangsdaten möglich werden – ein weiteres Beispiel dafür, wie arbeitsteilig Cyberkriminalität funktioniert.
Schutzmaßnahmen: Wie Sie Ihr Unternehmen sichern können
In einer Welt, in der Cyberkriminalität hochgradig organisiert ist, ist es wichtig, dass Unternehmen proaktiv handeln. Die Kombination aus technischer Verteidigung und menschlicher Vorsicht bietet den besten Schutz:
- Starke Authentifizierung: Nutzen Sie unbedingt Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für alle wichtigen Zugänge.
- Regelmäßige Software-Updates: Schwachstellen in Software sind ein bevorzugtes Ziel für Angreifer. Regelmäßige Updates schließen Sicherheitslücken.
- Mitarbeiterschulungen: Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden regelmäßig für Phishing-Angriffe und andere Betrugsversuche.
- Notfallpläne:
Stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen über klare Pläne für den Ernstfall verfügt, sei es bei einem Datenleck oder einem Ransomware-Angriff.
Fazit: Gemeinsam gegen die Bedrohung vorgehen
Das Bundeslagebild Cybercrime 2023 macht deutlich, dass die Bedrohungen durch Cyberkriminalität nicht nur zunehmen, sondern auch immer komplexer werden. Mit Cybercrime-as-a-Service und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz sind die Angriffe professioneller und schwerer abzuwehren. Auch in den kommenden Jahren können wir mit einem weiteren Anstieg rechnen, insbesondere bei Ransomware-Angriffen und Phishing-Kampagnen.
Sollten Sie bis jetzt Glück gehabt haben, dass Ihr Unternehmen noch keinen Cyberangriff erlebt hat, ist dies kein Grund sich beruhigt zurückzulehnen. Unternehmen müssen ihre Schutzstrategien anpassen, um den wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden. Neben technischen Maßnahmen wird die Sensibilisierung der Mitarbeitenden und die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Strafverfolgung entscheidend sein, um die steigenden Risiken abzuwehren und langfristig zu minimieren.
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